IKS Hamburg

Katastrophenhilfe per Drohne

Im Dezember 2022 wurde gefeiert! Das Kollaborationsprojekt „Rescue-Mate“ ging in die Umsetzungsphase.

Bereits 2021 startete die Konzeptionsphase: Rescue-Mate behandelt als zentrales Krisenszenario eine Sturmflut im Stadtgebiet, die die Ausmaße von 1962 noch deutlich übersteigt. Auch die Bilder der Überschwemmungen der letzten Sturmflutsaison, aber auch die Starkregenereignisse aus der Eifel und dem Ahrtal aus dem Jahr 2021 machten deutlich, wie wichtig solch ein Forschungsprojekt für zukünftige Entwicklungen ist.

Ausgehend von diesem extremen Krisenszenario konnte das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) von der Relevanz der Fragestellung, aber auch dem innovativen Lösungsansatz überzeugt werden. Im Fokus des Vorhabens steht eine umfassende Überarbeitung der Informationsflüsse von den Krisenstäben, über Einsatzkräfte vor Ort, bis hin zu Bürgerinnen und Bürgern. Dazu werden neben neuen Ansätzen zur Datenerhebung, Resilienzsteigerung der Kommunikationsinfrastrukturen auch innovative Visualisierungs- und Interaktionskonzepte verprobt.

Für die Erhebung der Daten werden auch Drohnen eingesetzt: Durch ihre Flüge kann beispielsweise sichergestellt werden, dass die Deichlinie intakt ist und bei Hochwasser schadhafte Deiche keine Gefahr für die Bevölkerung darstellen.

Die IKS unterstützte in der Antragsphase. Für Martin Semmann, Geschäftsführer vom Hub of Computing and Data Science an der Universität Hamburg, steht „Rescue-Mate“ exemplarisch für die hervorragende Kooperation von Verwaltung, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft beim Erarbeiten innovativer Ideen und Konzepte: „Mit dem Projekt schaffen wir den Rahmen, einen deutlich sichtbaren Leuchtturm der zivilen Sicherheit zu errichten. Ziel ist es dabei, dass komplexe Gefahrenlagen, als Folge von Extremwetterereignissen besser beherrscht werden können und die Einsatzkräfte die bestmögliche Unterstützung erhalten, um die Bevölkerung zu schützen“, so der Wissenschaftler. Dabei ist, so Semmann, gerade die gute Vernetzung innerhalb der Metropolregion ein entscheidender Faktor für das Gelingen solcher Großprojekte.

Neben der Relevanz am Standort Hamburg sollen wesentliche Erkenntnisse für die Übertragung der Lösung in andere Regionen und Kontexte gewonnen werden: Eine überlebenswichtige Smart City-Lösung, die von Hamburg in die Welt wirken kann.

Das Projekt zeigt, dass die Smart City der Zukunft sich nicht auf das Thema Mobilität reduzieren lässt: Für eine smarte Infrastruktur sind auch andere Aspekte wie die Sicherheit oder die Infrastruktur der Signalübertragung einzubeziehen. Dabei ist es entscheidend, die entwickelten Lösungen im Zusammenspiel zu betrachten: Nur wenn diese „Technologiedivergenz“ funktioniert, kann die Stadt sicher arbeiten, sich auf neue Herausforderungen einstellen und damit resilienter werden.

An dem Kooperationsprojekt sind Unternehmen wie die Hamburg Port AuthorityLandesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer und Absolute Software, aber auch Clusterorganisationen wie Hamburg Aviation beteiligt. Insgesamt kooperieren elf geförderte und 14 assoziierte Partner in dem Konsortium. Dabei kann auch ein Beitrag für den Wirtschaftsstandort Hamburg und ansässige Lösungsanbieter geleistet werden. Aus der Smart City für die Welt.

 

Laufzeit: 4 Jahre: 1.10.2023 bis 30.09.2027
Fördervolumen: ca. 11 Mio Euro
Förderlinie: Zivile Sicherheitsforschung SIFO