IKS Hamburg

Checkliste: Kooperation mit wissenschaftlichen Einrichtungen

Ihr Unternehmen möchte mit wissenschaftlichen Einrichtungen zusammenarbeiten? Für Ihre reibungslose Zusammenarbeit haben wir einige Tipps zusammengestellt:

Projektvorbereitung

  • Für die Projektanbahnung empfehlen wir Ihnen Ihre Idee in einer Projektskizze festzuhalten. Dies strukturiert Ihre Gedanken und bildet eine fundierte Basis, um mit Partnern ins Gespräch zu kommen und die Idee gemeinsam weiterzuentwickeln.
  • Planen Sie ausreichend Zeit für die Projektanbahnung ein und entkoppeln Sie die Projekte wenn möglich von Ihrem Tagesgeschäft.
  • Vereinbaren Sie frühzeitig einen Termin, um Ihre potenziellen Kooperationspartner kennenzulernen. So können Sie möglichst frühzeitig (auch auf der persönlichen Ebene) abschätzen, ob für Sie eine Zusammenarbeit infrage kommt, und gegenseitiges Vertrauen aufbauen.
  • Verdeutlichen Sie sich vor dem Erstgespräch, dass nicht jede Fragestellung passend oder interessant ist für die Wissenschaft generell oder für die von Ihnen angefragten Wissenschaftler:innen.
  • Seien Sie sich bewusst, dass Dienstleistungen wissenschaftlicher Einrichtungen nur in seltenen Fällen kostenlos zu haben sind. Besprechen Sie die Incentivierung und Motivation Ihres Gegenübers. Was ist ihm wichtig? Neue Mitarbeitende, finanzielle Gegenleistung, Veröffentlichungen oder einfach Interesse am Thema?
  • Bereiten Sie sich ausreichend auf das Gespräch vor: Was ist Ihr Ziel? Welche Expertise benötigen Sie von Ihrem Gegenüber? Welche Informationen fehlen Ihnen? Wie sollen die nächsten Schritte aussehen?

Erstgespräch

  • Bei den Gesprächen sollten neben Spezialist:innen auch die Entscheider:innen am Tisch sitzen.
  • Führen Sie den Austausch als gleichberechtigte Gesprächspartner:innen.
  • Wissenschaftler:innen sprechen für Sie gegebenenfalls eine andere Sprache – auch wenn es um Zeiträume, Finanzierung oder Abrechnung geht. Fragen und fassen Sie nach!
  • Klären Sie zu Gesprächsbeginn die gegenseitige Erwartungshaltung und stellen Sie sicher, dass Sie die gegenseitigen Zielsysteme kennen. Beachten Sie dabei folgende Fragen: Worauf kommt es der Hochschule bzw. der Forschungseinrichtung an? Weichen die Ziele gegebenenfalls von Ihren ab? Gibt es Ausschlusskriterien? Wo können Sie sich annähern?
  • Je konkreter das Projektziel und dessen Umsetzung abgesteckt sind, desto besser: Was wollen wir? Wo stehen wir? Wie ist die Umsetzung? Wie viel Zeit wird benötigt? Welches Personal wird benötigt? Wie hoch sind die Kosten? (erstellen Sie z. B. ein Pflichtenheft)
  • Welche Meilensteine müssen wann erfüllt werden?
  • Gibt es einen regelmäßigen Modus, in dem Sie sich mit der wissenschaftlichen Einrichtung austauschen? Benennen Sie feste Ansprechpartner:innen und Verantwortlichkeiten im Unternehmen und auch in der Hochschule/der Forschungseinrichtung für das Projekt.
  • Beachten Sie die Vorlauf- und gegebenenfalls Bewilligungszeiten der Projekte (Semesterzeiten, Förderzeiträume).
  • Merken Sie während des Projekts, dass Probleme oder Missverständnisse auftauchen, verdrängen Sie diese nicht und sprechen Sie sie zeitnah an. Mediator:innen können helfen.

Rechtliches und Finanzielles

  • Machen Sie sich vertraut mit den rechtlichen Rahmenbedingungen und der Situation der Schutzrechte (Patente, Marken, Designs etc.) im Kooperationsprojekt.
  • Sprechen Sie bereits vor dem Treffen an, ob gegebenenfalls eine Geheimhaltungserklärung benötigt wird. Sind Studierende im Projekt eingebunden, müssen diese ebenso wie die wissenschaftlichen Mitarbeitenden Geheimhaltungsverträge unterzeichnen!
  • Klären Sie, wer zeichnungsberechtigt ist. Wenn Vorgesetzte Verträge unterschreiben müssen, beachten Sie eventuelle Vorlaufzeiten. Bei Unterschriftenregelungen, die zum Teil abteilungsübergreifend sind, verlängern sich häufig die Vorlaufzeiten.
  • Verlassen Sie sich bei Ihrer finanziellen Planung nicht auf öffentliche Fördermittel! Es besteht kein gesetzliches Anrecht auf die finanzielle Unterstützung. Entwickeln Sie einen Plan B für die Finanzierung Ihres Vorhabens.
  • Informieren Sie sich frühzeitig über die Rahmenbedingungen der Fördermittel, die Sie ins Auge gefasst haben. Oft wird bereits beim Sichten der Rahmenbedingungen (Unternehmensgröße, Anzahl der Mitarbeitenden, Alter des Unternehmens) deutlich, dass sie nicht für Ihr Unternehmen geeignet sind. So sparen Sie wertvolle Zeit und Manpower!